Auf und Ab beim Defi-Hype: Der SUSHI-Token
Liebe Hiver und Crypto-SpekulantenInvestoren!
Den Defi (decentraliczed finance)-Zug habe ich nie genommen und daher vermutlich viele Chancen verpasst. Aber man kann davon ausgehen, dass ein gewisser, derzeit noch unbekannter Prozentsatz all dieser hochgehypten Defi-Coins reine Shitcoins sind.
Schauen wir uns mal SUSHI näher an. Der SUSHI-Token klingt wie ein Spaßprojekt eines der asiatischen Küche Zugeneigten, aber dieser Token, erst Ende August durch einen Hardfork von Uniswap entstanden, ist immerhin auf Platz 77 von der Marktkapitalisierung her! Ein Rang, vom dem Hive derzeit nur träumen kann (dazu müsste Hive auf ca. 40c raufgehen). Natürlich zeigt das auch an, wie falsch die Fokussierung auf die market cap ist. Aber es zählt nicht, was objektiv richtig ist, sondern wohin die Masse schaut (siehe Politik, ich sage nur "87%"). Die market cap ist nach wie vor das Mass aller Dinge. Übrigens, auf Block´tivity, einer Liste mit einer alternativen Bewertung, die auf Aktivität basiert, ist Hive unter den Top 10, noch vor Bitcoin!
https://medium.com/sushiswap/the-sushiswap-project-c4049ea9941e
SUSHI wurde von einem (bis vor kurzem) anonymen Gründer aus Uniswap geforkt. Lest selber hier nach, inwiefern genau das SUSHI-Protokoll besser sein soll als das von Uniswap, ich will mich nicht in Details verlieren, die nur vom Wesentlichen ablenken. Es ist die Rede von community-oriented features und zusätzlichen Benefits für die Beteiligten. Durch das Zurverfügungstellen von Liquidität sollen auch rewards in Form von SUSHI-Token abfallen. Klingt ja recht toll. Offenbar für viele, denn der SUSHI-Token ist innerhalb von wenigen Tagen aus dem Nichts auf über 11$ gestiegen!
https://www.coingecko.com/en/coins/sushi
Sushiswap hat über 1,1 Mrd.$ an Vermögen in seinen Liquiditätspools, angeblich sind das 74% der gesamten Anlagen bei Uniswap (Quelle). Trotz seiner Beliebtheit hatte das Projekt schon von Anfang an viele Skeptiker. Z.B. war das Protokoll unauditiert, als es gelauncht wurde.
Nun hat sich herausgestellt, dass der Gründer von Sushiswap, "Chef" Nomi, am 5.Sep. auf Uniswap alle (oder zumindest die meisten) seine eigenen SUSHIs in ETH umgetauscht hat (Quelle). Erinnerungen an Charlie Lee und Litecoin werden wach. Ein klassischer Exit Scam?
Hier die dubiose Transaktion: https://twitter.com/
Er hat also 2,5 Mio SUSHI in knapp 18000 ETH getauscht und damit in einer Transaktion 13 Mio$ einkassiert - nicht übel.
Im Gegensatz zu klassischen Exitscammern ist er aber nicht untergetaucht, sondern hat seinen Schritt begründet: https://twitter.com/NomiChef/status/1302214292792422401
Mittlerweile wurde seine Name herausgefunden. Angeblich ist es der CTO und Co-Gründer vom BAND-Protokoll, Sorawit Suriyakarn (Quelle). Das BAND-Protokoll ist ein weiteres obskures Defi-Projekt, das seit seinem Start auch binnen Wochen um >1000% gestiegen war, aber jetzt wie alle anderen einen Dämpfer erhalten hat.
Das erklärt auch, warum beide Projekte vom gleicher Provider gehostet werden:
https://twitter.com/nomos_paradox/status/1302494099056992256
Danach hat in einem erneuten plot twist Chef Nomi die alleinige Kontrolle an den größten Farmer von SUSHI, Sam Bankman-Fried, "SBF" abgegeben, der wiederum CEO der Krypto-Derivatebörse FTX ist (Quelle). Defi scheint eine große Familie zu sein 😀! SBF hat jetzt vor, die SUSHI-Kontrolle auf Multisig umzustellen. Man wird sehen, wie es weitergeht. Jedenfalls klingt das alles nicht nach einem seriösen Projekt.
Der SUSHI-Kurs ist jedenfalls seit seinem Hoch vom 1.Sep. und dem Verkauf des Gründers zwar abgestürzt, aber immer noch knapp 400% über seinem Niedrigststand. Die Übernahme durch FTX hat den Kurs stabilisiert und ein paar Unverwegene scheinen tatsächlich noch daran zu glauben.
Mein Fazit: Sushi sind zum Essen, nicht zum Spekulieren. Mahlzeit!
PS: Hat jemand von Euch SUSHI gekauft oder Erfahrungen mit Sushiswap gemacht?
